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Der Sprung in die Jugend – das Ende vom Leistungssport Ski?

Oder gibt es Alternativen?
Markus Krassnitzer (Mitglied im Lehrwesen) zeigt eine tolle Lösung auf

Hallo Markus du bist im Lehrwesen des SVM unterwegs, was machst Du dort eigentlich?
Servus zusammen,
das Lehrteam besteht aus 20 Mitgliedern die alle den DSV-Skilehrer und zusätzlich den DSVAusbilderschein
besitzen, einige haben auch zusätzlich Trainerscheine oder den staatlichen
Skilehrerschein. Deshalb dürfen wir uns im Namen des BSV um die Aus- und Fortbildung von
Übungsleitern Grundstufe und Instructoren (Trainer B Breitensport) kümmern.
Ich persönlich versuche meinen Spaß den ich beim Skifahren habe einer größtmöglichen Gruppe zur
Verfügung zu stellen – mit egal welchen Gruppen effektiv am Thema Schneesport zu arbeiten und die
besten Kurven in den Schnee zu zaubern…

Interessante Aufgabe, kannst Du mir Eure Struktur im Lehrwesen ein wenig beschreiben.
Bei uns gibt es mit Tanja Eren eine Teamchefin und einen von uns gewählten Lehrteamsausschuß.
Diese entscheiden die Ausrichtung unserer Aus- und Fortbildungen.
Des Weiteren werden Trends direkt vom DSV-Lehrteam an uns weitergegeben welche wir in unseren
Schulungen vermitteln. Das Ergebnis sind nette Seminare und Lehrgänge die jeweils ein allgemeines
Thema sowie ein Hauptmerkmal besitzen wie z. B. Buckelpisten-, Race-, oder Freeridecamp –
allgemeines Thema der letzten Saison war z. B. „Rockerski“

Jetzt frag ich hier mal ganz provozierend – habt ihr denn auch wirklich so viele „Auszubildende“ das
Ihr so ne große Mannschaft seid?
Naja, soviel sind wir ja auch nicht mehr – zum Ende der letzten Saison haben uns 7 ausgezeichnete
Kollegen verlassen.
Wir hatten die letzten Jahre in Schnitt jeweils 17 Aus- und Fortbildungswochenenden und 2
Wochenlehrgänge.
Die Fortbildungswochenenden haben ca. 40 Teilnehmer die Wochenlehrgänge ca. 55 Personen. Teilt
man das Ganze durch eine Gruppenstärke von 7-8 Teilnehmer kommt man auf die benötigten
Ausbilder. Da sind 17 Ausbilder eigentlich zu wenig da wir ja auch noch vor Allem in unseren
Vereinen Übungsleiter und Trainer sind.

Um zum Thema zu kommen: der Sprung in die Jugendklasse ist für viele Schüler im Rennlauf meist ein
kleiner Scheideweg, hör ich auf mit dem Skifahren, gebe ich in der Jugendklasse noch mal Gas und tu
mir weiterhin den Stress an, fahr ich nur noch aus FUN oder …… ? Was würdest Du sagen ist eine
Motivation zu Euch zu kommen?
Es gibt noch genügend schöne Sachen beim Skifahren neben dem Rennlauf – das sollte Motivation
genug sein! Wir geben dazu Tips, zeigen Trends auf und nennen die notwendigen Hintergründe zum
gemeinsamen Spaß an hochwertigen und sicheren Kurven.

Die Ausbildungswege im Lehrwesen sind vielseitig, kannst du uns dies als Laien mal erklären.
Das ist ganz einfach – der Anfang ist die Grundstufe, dann kommt der Instructor, weiter zum DSVSkilehrer,
über den DSV-Ausbilderschein zum Skiverband München Lehrteam, Qualifikation BSVLehrteam
und dann die höchste Stufe das DSV-Bundeslehrteam.

Ups das hört sich nach einer längeren Geschichte an, wie lange braucht man denn dafür um hier
einen Schein, ob Grundstufe oder Instructor…… zu machen?
In der Regel benötigt jeder Schein ein Jahr als Zeitaufwand; Bsp. Grundstufe – dort müssen 12 Tage
Skifahren, 2 Theorieabende und der Erste Hilfe Schein gemacht werden. Die Termine sind von
Dezember bis Ostern verteilt – am Ende erhält man dann stolz seine Grundstufe.

Ja und dann? Wer nimmt einen auf hat man wirklich Chancen genommen zu werden?
Natürlich hat man Chancen genommen zu werden – aber das bedeutet wie im Rennlauf Training und
Durchhaltekraft, geschenkt wird einem leider nichts. Es gibt aber genügen Kollegen die einen
unterstützen und Hilfe anbieten.

Wenn ich unsere Trainer im SVM sehe, merke ich Leidenschaft pur, motivierte junge Leute die die
Technik und Lehrmethoden seid früh auf gelernt haben. Was ist der Part vom Lehrwesen dabei?
Sehr viele Trainer haben den Grundstock ihrer Ausbildung bei uns gemacht. Als Trainer benötigst Du
aber auch eine Gabe das Du ein Leuchten in die Augen „zaubern“ kannst. Das kann man methodisch
nicht erlernen – das kommt durch Praxis uns aus Liebe zum Skisport. Wir können nur „Pisten“ zeigen
– fahren musst Du diese selber.

Ah ok, das heißt ihr seid nicht nur wenn ich es salopp sagen darf, so Technik Spezialisten, sondern
auch ausgebildete Didaktik Trainer und Motivations Trainer?
Keiner von uns hat eine Ausbildung oder ein Studium zum Motivationstrainer. Der Spaß an unseren
Kurven ist es was es ausmacht. WIR LIEBEN SKIFAHREN ! Am liebsten in einer Gruppe, sonst nix.

Was sind Eure Geschichten im Lehrwesen, wo kommt ihr her, wie seid ihr zum „Ausbilder“ der Trainer
geworden?
Wir kommen von überall her – der eine aus dem Rennlauf, der andere aus dem Skikurs und der
andere direkt vom Freeriden. Der eine liebt flache Pisten der andere wills steil…
20 Ausbilder sind gleich 20 verschiedene Charaktere bzw. Stilarten.
Unterm Strich und da widerhole ich mich ist es die Liebe zum Skisport !

Das bedeutet, dass auch einige von Euch hier in der Schülerzeit Rennen gefahren sind und Ihr im
Lehrwesen euer Glück gefunden habt.
Ja natürlich sind einige von uns auch Rennen in der Schüler- und Jugendzeit gefahren und hatten dort
Spaß und Erfolg. Der Rennlauf ist eine hervorragende Basis für viele Skitechniken und –varianten.

Klasse, angenommen du bist in der Situation das ein Schüler im April vor dir steht und dich fragt: Du
ich komm jetzt in die Jugend – was kann ich denn bei Euch erreichen und machen. Wie würdet Ihr
diesen beraten?
Auf jeden Fall ist es wichtig weiter dem Skisport treu zu bleiben – die Möglichkeiten sind so vielfältig.
Wir würden versuchen zu motivieren und typenspezifisch zu fördern.

Die Mädels und Jungs haben die Ausbildung bei Euch genossen, was sind die Perspektiven für diese
um sich neben der Lehre oder dem Studium ein wenig das Taschengeld aufbessern zu können?
Sagen wir mal so – reich wird man nicht. Aber es gibt immer eine Möglichkeit sich mit dem Skifahren
das Skifahren besser leisten zu können. Je besser man ist, je mehr man arbeitet desto mehr besteht
auch die Chance auf mehr Honorar und Sponsoren. Geld alleine sollte aber nicht die Motivation
sein…

Mh, hört sich richtig interessant an, darf ich fragen was so ein Jung Trainer den heute so bekommt?
Muss er Spesen und Liftkarte selber zahlen oder zahlt dies meist der Skiclub mit?
Die Vergütung der einzelnen Vereine ist sehr unterschiedlich aber in 99% der Fälle sind An- und
Abfahrt mit dem Bus, Liftkarte und das Essen umsonst. Desweiteren bekommt man meistens ein
kleines Taschengeld und Zuschüsse zur „Skilehrerklamotte“.

Markus – ich finde nach diesem Gespräch das es eine riesige Motivation ist den Sport bei Euch weiter
zu betreiben und eine neue Zielsetzung anzugehen. Was würdest du zum Abschluss den Kindern
mitgeben wollen?
Egal welche Kurven auf Ski gefahren werden – nie den Spaß verlieren und immer ein Lächeln im
Gesicht!

Danke für Deine Zeit Markus und natürlich wünsche ich Euch tolle Lehrgänge und eine traumhafte
Saison – Wann geht’s los?
Vielen Dank, auch wir wünschen Euch ebenso eine erfolgreiche und vor Allem verletzungsfreie
Saison! Wie bei den Rennfahrern ist es auch bei uns schon losgegangen. Das erste
Ausbildungswochenende ist das Racecamp das vom 21.11. – 23.11.2014 im Stubai stattfindet.

Ok wir freuen uns bald wieder von Euch zu hören. DANKE