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Leo Kolb im Porträt

Leo Kolb  – einer der wenigen die es von der SVM Jugend in den Bayerischen Landeskader geschafft hat


Du sag mal, in deinem Steckbrief steht das du im Skizug Reichenhall bist – aber lebst in Garmisch? Wie muss man das verstehen?

Ich bin als Sportler der Bundeswehr von meinen Pflichten als Soldat größtenteils befreit, damit ich mich voll aufs Training konzentrieren kann. Nach 10 Tagen im Januar werde ich höchstens 1-2 mal im Monat in die Kaserne kommen müssen um z.B. Wache zu halten. Im Sommer muss ich dann die Grundausbildung machen, danach geht’s genauso „locker“ weiter.

Bayerische Landeskader – toll. Soweit ich mich erinnere bist du einer der wenigen die aus der SVM Jugend es geschafft haben in diesen Kader zu kommen.  Wie ist es dazu gekommen?

Naja ich habe ganz normal mit dem Team trainiert, mehr wäre auch nicht drin gewesen parallel zur Schule. Bei den Rennen konnte ich dann „trotzdem“ mit den Landeskaderathleten mithalten, was die BSV Funktionäre wohl davon überzeugt hat mich „doch noch“ in den Kader zu nehmen.

Mei da hast du dich ja richtig behaupten können in der letzten Saison. Was war Dein größter Erfolg in der Jugend im letzten Jahr?

Jeder, der sein erstes Jugendjahr FIS Rennen gefahren ist weiß, dass da jetzt, außer bei absoluten Ausnahmetalenten, keine toll klingenden Platzierungen, Podest Plätze oder gar Siege kommen können. Da zählt es nur Rückstände relativ gering zu halten um am Ende entsprechende Punkte stehen zu haben. Also war mein größter Erfolg wohl die ein oder andere Top 30 Platzierung bei diesen Rennen die mir die entsprechende Punkte gebracht haben.


Wow, klasse, hast ja richtig Gas gegeben. Aber war da nicht noch was letztes Jahr? Schule – Abitur – Führerschein, alles auf einmal – wie schafft man das?

Haha ja das klingt so tatsächlich viel 🙂 Aber mir ist das nie so vorgekommen, weil der Sport für mich der optimale Ausgleich zur Schule war und ich nach einem Wochenende Skifahren total (zumindest mental) entspannt in die Woche gegangen bin. Aber langweilig war mir da natürlich nie…

Ja mei oh mei  blieb da Zeit für Familie oder andere Dinge?

Ich denke meine Familie hatte nicht besonders viel von mir,  hat mich aber immer top unterstützt und das tut sie immer noch. Wir verstehen uns alle total gut und man kann sich auf jeden verlassen wenn’s drauf ankommt. Vielen Dank an dieser Stelle dafür!!
Für Freunde und andere Aktivitäten  blieb auch wenig Zeit… Ich war der der immer absagt. Aber wenn man mal dabei war, haben sich alle gefreut, das hatte auch irgendwie was!

Gut das ist ja nun alles vorbei, bist wie wir wissen in Garmisch, gehst auf die Piste, Training…. .

Kannst du vielleicht mal ein wenig Deinen Tagesablauf beschreiben?

Bis jetzt liegt ja hier kein Schnee also unterscheidet sich das Skitraining kaum von dem, das ich die letzten Jahre hatte. Man fährt einen Tag vorher oder in der Früh ins Skigebiet ist vormittags auf Schnee und Nachmittags gibt’s eine kurze Kondieinheit. Unter der Woche allerdings siehts ohne Schule schon anders aus. Da steh ich auf und kann schon vormittags schon das Training absolvieren, das die Schüler erst Nachmittags machen.  Am Nachmittag machen wir „Profis“ dann meistens noch eine lockerere Einheit. Wenn wir Nachmittags zusammen trainieren fällt die halt dann auf den Vormittag. So haben wir mehr Zeit für z.B. Beweglichkeits und Ausdauereinheiten die sonst nach dem Krafttraining oft ein wenig zu kurz kommen. Mehr Zeit zur Regeneration und für das Material ist natürlich auch dazugekommen. Ich mache meine Ski jetzt nicht mehr in der Nacht um halb 12 sondern tagsüber vor oder nach dem Training. Im Winter werde ich dann natürlich auch ein bisschen mehr Skifahren…

Weißt du was – für mich wäre es ein Traum gewesen in der Jugend Zeit meinem Hobby nachzugehen so wie du es tust – aber du hast das Saxophon spielen vergessen – hast du damit aufgehört?

Ich habe immer auf dem Schulsaxophon gespielt, hatte in der Schule Unterricht und war Teil der Schulbigband. Somit ist das seit ich aus der Schule raus bin etwas schwierig geworden. Ich habe aber vor mir ein Saxophon zuzulegen und bei Gelegenheit wieder einzusteigen.

Bekannt bist Du im Münchner Skiverband als „Pumper“ – Gewichte weg hauen ohne Ende – schon zu Deiner Zeit im Heimatverein WSV München kannte man dich so. Warst du bis jetzt trotz der Strapazen verletzungsfrei?

(lacht) also das hab ich so zwar noch nie gehört, kommt aber wahrscheinlich von meiner Verletzung vor zwei Jahren, die tatsächlich durch eine Überbelastung (vermutlich im Krafttraining) zustande kam.

Aber ich habe mir nie einen persönlichen Schwerpunkt aufs Krafttraining gesetzt, weshalb ich das, wenn nicht eh nur du das so siehst Claudio, als Gerücht bezeichnen würde. Verletzungsfrei ja, im Training dabei trotzdem erst seit September. Im Frühjahr hab ich mein Abitur gemacht und über den Sommer war ich sehr lange krank, was mir einen Strich durch mein Sommertraining machte.

Deine Familie, ihr seid 4 Kinder, Mama und Papa, seid viel zusammen unterwegs gewesen. Bewundert hab ich das schon zu sechst im Camper bei -14 Grad in Fügen. Wow. Vermisst du dies oder was sagen deine Eltern zu dem, das der erste außer Haus ist?

Es war immer cool, aber es ist ehrlich gesagt noch schöner sich zu sehen, wenn es was „besonderes“ ist. Was meine Eltern dazu sagen musst du sie wohl selber fragen, aber Garmisch ist jetzt keine Weltreise, wir sehen uns eh relativ oft.


Kommen wir zu Deiner anstehenden Saison – bist Fit?

Ich denke das ich trotz recht langer Pause im Sommer ganz gut reingekommen bin und habe im Training auf jeden Fall einige Fortschritte gemacht. Und ja, ich fühle mich fit und jetzt bin ich selber gespannt wies läuft

Was sind Deine Ziele und wie realistisch schätzt Du es ein in den DSV Kader zu kommen?

Mein Ziel hast du genannt und ich denke wenn ich die Leistungen aus dem Training umsetzen kann und hier und da vielleicht  noch eine Schippe drauflege sieht’s gar nicht so schlecht aus.

Leo, ich seh schon, du fängst an ein wenig unwillig zu schaun, weil du wahrscheinlich wieder los willst. Aber noch zum Abschluss und das frage ich jeden Athleten – Wo willst Du hin und was gibt’s du den Nachwuchsfahrern mit auf den Weg

Ich will weiter Spaß an diesem geilen Sport haben! Ansonsten schau ich erstmal wies diese Saison läuft und dann überleg ich mir wie ich weitermache.

Dran denken: „Die anderen kochen auch nur mit Wasser“ und immer mit einer Entspannten Grundeinstellung an die Sache gehen, nicht verkrampfen.

Danke Dir – bist entlassen – und nun gute Saison und Ski Heil