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Thomas Dreßen

22.11.2014, heute wirst du 21, herzlichen Glückwunsch Thomas und danke das Du Dir für uns Zeit genommen hast.

Ich sag nur: DSV Team Lg1b, Heimatverein TSV Gilching-Argelsried e.V., 188cm groß, 90kg schwer – der ideale Speed Fahrer?

Ja also wenn ich die Maße so hör dann scheint es fast so, aber eben nur auf dem Papier, denn ich würde mich nicht wirklich als Speed Fahrer bezeichnen. Erstens weil ich nach wie vor den meisten Wert auf den Riesenslalom lege und dabei auch den Slalom nicht vergessen will.

Ah ok heißt du konzentrierst dich eher auf die technischen Disziplinen?

Ja und Nein, denn obwohl eben der Schwerpunkt auf dem Riesenslalom liegt, schnall ich auch liebend gern die langen Latten an und nachdem ich ja seit diesem Sommer in der Speedmannschaft bin, hoffe ich auch dort in diesem Winter einen großen Sprung nach vorn machen zu können.

Was ich so gelesen habe über dich ist, das Du einer bist, der sehr Zielorientiert arbeitet, wenn ich allerdings Deine Facebook Bilder betrachte von früher, waren viele Party Bilder dabei – hat sich da was geändert?

Haha ja also wenns einen Grund zum feiern gibt, wie zum Beispiel nach einer Medaille oder einem Geburtstag…., dann bin ich natürlich dabei. Allerdings immer unter dem Aspekt, dass der Sport nicht darunter leidet. Aber nichts desto trotz finde ich muss man Erfolge auch feiern und sich darüber freuen, denn ohne Freude und Spaß geht’s ja nicht. 😉

Deine größten Erfolge waren bis jetzt sicherlich der 2.te Platz der Junioren-WM in Roccaraso (Italien), 2. Platz Junioren-Weltmeisterschaft 2014 in der Abfahrt und 4. Platz Junioren-Weltmeisterschaft 2014 im Riesenslalom. Wie kann man einem Schüler der gerade in den Rennsport einsteigt oder sich befindet klar machen, was es bedeutet, solche Erfolge einzufahren?

Also wenn ich zurückdenke, dann ist es natürlich ein Traum bei einem „Großereignis“, für mich waren das eben bisher immer die Junioren WM’s, eine Medaille zu holen. Ich hatte das Glück, das schon 2 mal erlebt zu haben und es ist eine wahnsinnige Genugtuung und große Ehre das erreicht zu haben.

Du bist seit Jahren in dem Rennsport, gab es für Dich viele Leidensstrecken oder ging es immer nur Bergauf?

Bei mir war es sicher nicht so, dass es nur bergauf gegangen ist. Es waren auch viele Rückschläge und harte Zeiten dabei. Angefangen natürlich bei dem Unfall meines Vaters, das war die härteste Zeit für mich und wird es sicher auch immer bleiben. Aber dann sind ein paar Verletzungen auch dabei gewesen, wie die Schädelbrüche bei einem Skiunfall, oder der Sturz in Wengen vor 2 Jahren. Es waren auch ein paar weitere kleine Verletzungen dabei, die den Weg nach oben erschweren. Aber wenn man ein Ziel hat und in den Weltcup will, dann darf man nicht aufgeben, egal welche Steine einem das Leben in den Weg wirft.

Facebook verrät uns ja alles, auf deiner eigenen Facebook Site finden wir einige Bilder auf dem Rad, ist dies deine zweite Leidenschaft oder nur reine Trainingsmaßnahme im Sommer.

Für mich ist es beides, denn obwohl es zum Sommertraining gehört, so machts mir auch richtig Spaß in die Pedale zu treten.

Du hast die Ice Bucket Challenge mitgemacht, sah frisch aus, war das in Chile wo Du in diesem Sommer dein Training mit dem DSV Team absolviert hast?

Ja genau, dort war ich 4 Wochen und es war cool mal was neues zu sehen.

Chile, ich weiss dass unser SVM Arzt Dr. Christian Wimmer mit dabei war, mit wem warst Du noch in dieser Vorbereitung?

Also diesen Sommer war ich eben mit der Speedmannschaft unterwegs, zu der ich seit dem Sommer gehöre und ich muss sagen dass ich viel Spaß hatte und viel dazugelernt hab.

Ihr habt Speed oder mehr Technik dort trainiert?

Bevor wir nach Chile geflogen sind, war der Schwertpunkt auf der Technik, als ich dann in Chile war haben wir dann nach der ersten Technikwoche auch Abfahrt trainiert.

Man reist um die ganze Welt um top Bedingungen fürs Training zu finden – ist dies schon immer Dein Traumleben gewesen?

Ja auf alle Fälle, schon von klein auf wollte ich immer Skifahrer werden und jetzt wo ich damit auch mein Geld verdiene ist es natürlich ein Traum.

Was fehlt Dir am meisten wenn Du von zu Hause aus Mittenwald weg bist, das bayerische Essen?

Naja also wenn ich 4 Wochen weg bin, dann freu ich mich schon wieder auf zu Hause und auf was „zünftigs“ zum Essen, aber noch mehr freu ich mich natürlich drauf meine Familie und Freunde wiederzusehen.

Kommen wir zurück zu dieser Ski Saison, was sind deine Ziele, war die Vorbereitung optimal?

Die Ziele für diesen Winter sind erstens, dass ich endlich auch mal im Weltcup dabeisein kann und aber als Hauptziel, dass ich im Europacup konstant gute Leistungen bringe.

Thomas, Skiweltcup TV brachte die Überschrift „Gestatten, Thomas Dreßen, deutscher Skistar der Zukunft“. Wie fühlt man sich wenn man sowas liest – Freude, Stolz oder empfindet man einen zu hohen Erwartungsdruck?

Ziemlich Stolz und man freut sich natürlich über die Anerkennung, aber ich fühle mich deswegen jetzt nicht unter Druck gesetzt, denn ich habe meine Ziele und die will ich erreichen. Von dem her heißt es nicht darauf ausruhen, sondern weiterarbeiten.

Im Profi Geschäft gehört das große „Trommeln“ mit dazu, wie würdest du dich beschreiben, eher ruhig, zurückhaltend oder bist Du einer der sich in den Vordergrund drängt und public geht?

Privat bin ich, glaube ich zumindest, eher ein offener Mensch, der auch gern mal einen Spaß macht. Aber wenns dann zum Skifahren geht und Rennen am Programm stehen, dann konzentrier ich mich lieber auf mich und möchte nicht so viel Rummel. Wogegen es schon Spaß macht, wenn durch Leistungen Menschen auf dich aufmerksam werden.

Da ja nun heut Dein Geburtstag ist gibt es da Trainingsfrei und du lässt es krachen, oder geht dies nicht mehr als Profi?

Naja ich bin heute auf dem Heimweg vom Europacupauftakt in Finnland, aber wenn ich zu Hause bin, dann werde ich schon ein bisschen feiern. (Natürlich eher im kleinen Kreis) Zwinkernd

Zum Schluss noch eins: was kannst du unseren Schülern und Jugendlichem aus dem SVM mitgeben, hast Du motivierende Worte für Sie?

Also ich habe zwar noch nicht viel Erfahrung, aber wenn ich eins weiß, dann das folgende: Niemals aufgeben! Es kommt mal ein Tief oder Rückschlag, aber mit der nötigen Energie und Freude geht auch das vorbei!

Danke Thomas, dir eine erfolgreiche Saison

Vielen Dank und auch euch einen schönen Winter.