Davos-Freeride-Seminar 2015
„Parsenn, das Davos und Klosters verbindet, gilt als Wiege des Skisports in der Schweiz. 1895 verirrten sich auf dem Weissfluhjoch vier englische Touristen und landeten schliesslich in Küblis. Damit war die 12 km lange Parsennabfahrt entdeckt und ein Mythos der Alpen geboren. Seit der Eröffnung der Standseilbahn vor über 80 Jahren ist Parsenn der klassische Skiberg.“ 150 Jahre später – im Jubiläumsjahr des Schweizer Wintersports – treffen sich an derselben Stelle 18 Übungsleiter des Skiverbands München mit den Ausbildern Peter, Alex und Gerhard zum Davos-Freeride-Seminar.
Unser Basislager schlagen wir, wie schon im Jahr zuvor, im Boutique-Hotel Bellevue in Davos-Wiesen auf. Kulinarisch und auch sonst werden wir von Milena, Philipp, die das Bellevue in diesem Winter neu übernommen haben, und ihrem Team bestens umsorgt. Nach dem Abendessen und der offiziellen Lehrgangseröffnung sensibilisiert uns Peter anhand verschiedener Videosequenzen für das Risikomanagement im Gelände, insbesondere in Hinblick auf Lawinen. In der Früh warteten zwei Kleinbusse auf uns, die uns zur Parsennbahn bringen. Bei besten Frühjahrsbedingungen geht es hinauf auf das Weissfluhjoch. Zuerst steht das Studium des Lawinenlageberichts auf dem Programm, dann werden die VS-Geräte in den Gruppen gecheckt.
Das Einfahren erfordert zunächst viel Gefühl, da die Sicht in der Früh noch etwas zu wünschen übrig lässt. Doch Petrus hat ein Einsehen mit uns und lässt die Wolkendecke immer wieder aufreissen. Damit machen wir uns auf die Suche nach der richtigen Exposition und Hangneigung, um den Firn optimal auszunutzen. Das Highlight an diesem Tag für alle Gruppen ist sicher die Abfahrt vom Weissfluhgipfel Richtung Osten. Nach der Querung zum Schwerzi-Joch erwarten uns tolle und teilweise noch unverspurte Hänge mit Pulverschnee. Es folgt ein kurzer aber schweisstreibender Gegenanstieg zum Casannapass und schon finden wir nochmal traumhafte Firnhänge bis wir uns schliesslich nach etwa 1200 Höhenmetern Abfahrt auf der Terrasse der Alten Schwendi zur Stärkung niederlassen. Danach geht es noch einmal hinauf auf das Weissfluhjoch um zum Abschluss die mehr als 1000 Höhenmeter durch das Meierhofer Tälli bis nach Davos-Wolfgang hinab zu fahren.
Am Abend wartet zunächst eine weitere Einheit mit Neuigkeiten aus dem SVM Lehrteam und eine Einführung in das Thema SkiBraining© – zuerst theoretisch, dann mit praktischen Übungen für alle zum Ausprobieren – auf uns. Nachdem wir alle Bälle wieder aufgesammelt haben, treffen wir uns zum Abendessen. Nach einer Bündner Platte als Vorspeise gibt es ein „währschaftes“ Käsefondue vom Davoser Bergkäse in gemütlicher Runde. So gestärkt stürzen wir uns in die Season-End-Party des Hotels … schließlich hatte das Hotel extra wegen uns die Winter-Saison verlängert.
Noch besser als am Vortag präsentiert sich das Wetter am Sonntag. Zunächst setzen wir unser neu erworbenes Wissen zum SkiBraining© auf der Piste um. Wie sich herausstellt ein Riesenspass, der uns koordinativ ziemlich fordert und wir können viele Anregungen für die Skikurs- oder Trainingspraxis mitnehmen. Nach dieser Einheit machen wir uns wieder auf, die besten Firnhänge zu finden. Und auch an diesem Tag verbuchen wir viele spektakuläre Runs, die wiederum auf der Alten Schwendi ihren Abschluss finden.
Zufrieden und mit einem nicht enden wollenden Strahlen im Gesicht beschließen wir das Davos-Freeride-Seminar und machen uns auf den Weg nach Hause. Auch wenn es nicht leicht wird da nochmal eins drauf zu setzen – wir freuen uns schon aufs nächste Freeride-Seminar.
Euer SVM-Lehrteam